Aktuelle Pfändungstabelle 2023 und 2024

607 Comments

1. 

   S.Ber.

   13. April 2024 at 23:28

   Guten Tag Ich befinde mich seit genau einem Jahr in einem Insolvenzverfahren, mein 4 Järiges Kind ist vor einem Monat zu mir umgezogen, bleibt den Grundfreibetrag bei 1409,99€ oder erhöht sich bis 1900 € ? wie würden siene Kindergelder und Unterhaltsvorschuss mit dem P-Konto gerechnet werden ? er erhält noch Pflegegeld , da bei ihm eine 80% behinderung festgestellt wurde !

   ANTWORT: die Frage lässt sich ohne nähere Kenntnis der Umstände leider nicht genau beantworten. Da das Kind aber erst 4 Jahre alt ist, kann man das Bestehen der Unterhaltspflicht zum jetzigen Zeitpunkt bejahen. Lebt das Kind, für das man unterhaltspflichtig ist, im eigenen Haushalt, muss man Nachweise für die tatsächliche Unterhaltserbringung nicht mehr vorlegen, das bedeutet, dass auf dem P-Konto oder aber auch bei der Berechnung des pfändbaren Einkommens die Unterhaltsleistung für das Kind durch die entsprechenden Freibeträge zu berücksichtigen sind. Kindergeld ist stets unpfändbar, muss aber auf dem Konto ebenfalls durch Bescheinigung freigegeben werden. Das Pflegegeld kann auch per Bescheinigung für das P-Konto freigegeben werden. Bei Unterhaltsvorschuss müssen Sie aber aufpassen: der Unterhaltsvorschuss gilt als Einkommen des Kindes und kann zusätzlich zu den Freibeträgen auf dem Konto einer 3. Person nicht geschützt werden. Das spielt natürlich nur dann eine Rolle, wenn die Eingänge Ihren bescheinigten Freibetrag auf dem P-Konto übersteigen. Sie können dieses Problem auch leicht dadurch lösen, indem sie die Unterhaltszahlungen auf ein Konto des Kindes überweisen lassen. Da es sich um Einkommen des Kindes handelt, ist das auch völlig unproblematisch.
2. 

   Lilli

   11. April 2024 at 21:01

   Guten Abend, Ich bin noch bis 5.6.24 in der Wohlverhaltensphase der Privatinsolvenz Nun frage ich mich wieviel mir von der Abfindung der großen Witwenrente bleibt? Einkünfte habe ich 800€
   Wird mir diese ganz gepfändet? Danke

   ANTWORT: Ich gehe davon aus, dass es sich um einen (einmaligen) Betrag handelt, der nicht schon gesetzlich von der Pfändbarkeit ausgeschlossen ist. In einem solchen Fall ist entscheidend, ob diese Zahlung dem Vermögenserwerb zugerechnet wird, wovon ich ausgehe, da ich nicht sehen kann, dass eine solche Abfindung als Einkommen im Sinne des § 850 ZPO bewertet werden kann. Auch Abfindungen des Arbeitgebers sind technisch gesehen nicht als Einkommen zu bewerten sondern als Vermögen, wäre es das, wäre die Pfändung nach § 850c ZPO zu behandeln. Deshalb ist die Chance sehr groß, dass dieser Betrag für Ihr Verfahren keine Rolle mehr spielt, da der Vermögensneuerwerb in der Wohlverhaltensphase (nach Aufhebung der Insolvenz) wieder freigestellt ist und keine der gesetzlich normierten Ausnahmen vorliegt (Erbschaft oder Spielgewinne).
3. 

   Gökhan G.

   25. März 2024 at 10:25

   Hallo ich bekomme Nachzahlung von der Unfall Rente 3.923 Euro, 2 Jahre hatte ich ein p konto jetzt bin ich in der wohlverhaltensphase und meine Rechtsanwältin hat gesagt das ich in ein normales konto eröffnen kann oder neues konto was ich dem Insolvenzverwalter auch mitgeteilt habe. Wird jetzt mein Girokonto wieder gepfändet oder zieht er ein Teil von meinem Unfall Rente Nachzahlung ein?

   ANTWORT: Sie können das Konto ab der Wohlverhaltensphase wieder frei nutzen, sofern keine Pfändungen aus der Zeit vor der Insolvenzeröffnung noch auf dem Konto sind. Hierzu müssten Sie der Bank den Beschluss vorlegen, mit dem die Insolvenz aufgehoben wurde. Die Banken prüfen das sonst nicht von sich aus. Wenn also keine Pfändung vorliegt und Sie die Bank informiert haben darüber, dass die Insolvenz aufgehoben wurde, kann das Konto wieder frei (also ohne jede Beschärnkung) genutzt werden. In dem Falle wäre es völlig egal, wie viel Geld auf das Konto geht.
4. 

   Sandra W.

   2. März 2024 at 13:09

   Mein Nettoeinkommen liegt unter dem Grundfreibetrag. Bedeutet dies dann, dass Gläubiger von mir weder Geld vom Girokonto noch Sachgegenstände von mir pfänden können?

   ANTWORT: pfänden kann der Gläubiger das Einkommen schon, aber beim Einkommen wird erst etwas abgeführt, wenn das Einkommen den Grundfreibetrag übersteigt. Wenn der Freibetrag 1410 € auf dem P-Konto beträgt, kann die Pfändung also keine Abführung des Eingangs bewirken.
5. 

   Sandra W.

   1. März 2024 at 06:34

   Wie verhält es sich, wenn mir eine Pfändung angedroht wird, die kein laufender Unterhalt ist, sondern ein rückständiger Steuerbetrag? Gilt hier trotzdem der Grundfreibetrag von 1410 €?

   ANTWORT: der Grundfreibetrag gilt nur in Ausnahmefällen nicht, im Prinzip nur bei Vollstreckungen aufgrund von Unterhaltsschulden oder deliktischen Forderungen. Das bedeutet, dass auch das Finanzamt wegen Steuerforderungen nicht mehr pfänden kann als jeder andere Gläubiger.
6. 

   Michael F.

   16. Juli 2023 at 20:33

   Wie hoch ist der selbsterhalt für Rentner bei einem 19 jährigen. Ich habe 1160 Euro Rente. Mein Sohn den ich noch nie gesehen habe hat schon zweimal das Abitur versaut. Er ist jetzt mit mir vor Gericht. Die Richterin will mir 139€ Unterhalt Zahlung erzwingen. ist das noch gerächt.

   ANTWORT: der Freibetrag hängt davon ab, ob 1. eine Unterhaltspflicht noch besteht (das ist grundsätzlich der Fall, solange die Person die Ausbildung noch nicht abgeschlossen hat, diese aber auch noch aktiv verfolgt) und 2., ob Unterhalt in Geld gezahlt wird. D. h., dass die Unterhaltspflicht auch dann nicht berücksichtigt wird, wenn das Kind (sofern es nicht bei Ihnen zu Hause lebt) zwar noch in der Ausbildung ist/ die Ausbildung aktiv verfolgt, aber von Ihnen keine monatliche Unterhaltszahlung erhält. Liegen beide Voraussetzungen vor, entstehen pfändbare Beträge erst bei ca. 1900 €. Bei Ihnen allerdings dürfte das wohl kaum relevant sein, da Sie mit 1160 € Einkommen bereits den Grundfreibetrag ohne Unterhaltspflicht nicht erreichen (dieser liegt bei 1410 €).
7. 

   Markus st.

   14. Dezember 2022 at 11:29

   schönen guten tag

   Trotz der Tabelle hier bekomme ich Kein höheren Freibetrag wie 1389€ bei 3 Unterhaltungen

   ANTWORT: vielleicht besteht bei Ihnen eine Unterhaltspfändung? Dann gilt die Tabelle nicht. Sollte es aber um das Konto gehen, liegt es vielleicht daran, dass Sie den Schutz für das P-Konto noch nicht vollständig aktiviert haben (Erhöhung Freibeträge aufgrund Unterhaltspflichten).