Aktuelle Pfändungstabelle 2023 und 2024

607 Comments

1. 

   Partap S.

   23. September 2015 at 17:47

   1) Wieviel darf gepfändet werden, wenn das Nettoeinkommen über 4.700 € liegt und der Gläubiger das Finanzamt ist.
   2)Darf an zwei Stelen d.h. beim Arbeitgeber und bei der Bank gleichzeitig gepfändet werden? oder ist es so, dass
   3)der vom Arbeitgeber als unpfändbar erklärtes und überwiesenes Enkommen zur Verfügung stehen muss?
   4) Was muss getan werden, wenn das Finanzamt sowie den Arbeitgeber und auch das Geldinstitut mit dem Titel konfrontiert hat?

   Für eine Antwort zu diesen Fragen herzlichen Dank.

   ---

   ANTWORT: Zu 1.:Das kann ich Ihnen nur sagen, wenn ich weiß, ob es Unterhaltspflichten gibt. Aber angenommen, es gibt keine Unterhaltspflichten und das relevante Nettoeinkommen beträgt tatsächlich 4.700 Euro, dann ist jeder einzelne Cent über 3.292,09 Euro pfändbar und bis zu diesem Betrag 1.551,28 Euro. Das müssten, wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann knapp unter 3.000 Euro sein, die insgesamt pfändbar sind.

   Zu 2.: Ja, denn es ist keine echte Doppelpfändung, auch wenn natürlich in beiden Fällen das Einkommen betroffen ist. Allerdings kann man in dieser Konstellation etwas gegen den Zugriff auf das Einkommen auf dem Konto tun. Immer noch aktuell zum Nachlesen: https://www.schuldnerhilfe-direkt.de/kontopfaendung-lohnpfaendung-doppelpfaendung-grundwissen/

   Zu 3.: Ja, aber nicht automatisch. Siehe auch Ziff. 2.

   Zu 4.: Das Finanzamt ist grundsätzlich ein ganz normaler Gläubiger. Ein wesentlicher Unterschied ist aber, dass das FA selbst vollstrecken kann. Es heißt dann “Pfändungs- und Einziehungsverfügung” statt – wie bei Gläubigern, die über das Vollstreckungsgericht gehen müssen – “Pfändungs- und Überweisungsbeschluss”. Wenn eine Pfändung des FA vorliegt, muss man Anträge auf Freigabe bei diesem stellen. Das ist ein gewisser Nachteil, denn die ggf. nötigen Rechtsmittel sind nicht so klar strukturiert wie bei einem gerichtlichen Verfahren. Aber in der Regel gibt es auch beim FA keine Probleme und – das ist ein Vorteil – es geht hier häufig schneller.
2. 

   L.

   17. September 2015 at 10:21

   Hallo,
   meine Bank hat mir mein Girokonto gekündigt. Ich bekomme jedoch kein neues Konto bei einer anderen Bank. Wer kann mir hier helfen?
   Jeder hat ein Recht auf ein Girokonto?
   Liebe Grüße

   ---

   ANTWORT: Das ist grundsätzlich keine Frage der Pfändungsfreigrenze, aber ich will es Ihnen dennoch schnell beantworten. Ein Recht auf ein Girokonto ist in Planung. Seit Jahren. Gefühlt seit Jahrzehnten. Man hat es mit den Rechten von Bankkunden in Deutschland nicht so eilig. Noch heute kann jede Bank ihren Kunden ohne Grund kündigen und es gibt dagegen keinen Rechtsschutz. Die Selbstverpflichtung (die eher lediglich eine Empfehlung ist) der Banken aus den 90ern sollte zwar absichern, dass jeder ein Konto bekommt, aber mit dieser Selbstverpflichtung – das sage ich Ihnen aus meiner Erfahrung mit den Ombudsverfahren der Volksbanken – kann man sich schlicht den A…. abputzen, weil die Bank nicht verpflichtet ist, sich daran zu halten (und glauben Sie mir, sie tun es auch sehr oft nicht). Die einzigen (und das wäre jetzt auch meine Empfehlung) die eine weitergehende Selbstverpflichtung haben sind die Sparkassen. Dort haben Sie also mehr als nur Chancen, als “Kontoloser” ein Konto zu erhalten.
3. 

   Matthias K.

   14. September 2015 at 10:33

   Habe 1760 Euro Gehalt, dazu noch 12.00 Euro Guthaben auf dem Konto. Hab eine Kontopfändung vom Finanzamt ab das Konto in ei P Konto umgewandelt IT Freibetrag für zwei Unhaltspflichtige Personen. Die Bank hat mit jedoch 69.Euro abgezogen weil der Freibetrag überschritten ist. Ist dies so korrekt?

   ---

   ANTWORT: Eins vorneweg: Der Kontoschutz ist “statisch” ausgestaltet, hängt also nicht vom konkreten Nettoeinkommen ab, wie bei der Berechnung von § 850c ZPO sonst. Differenzen die daraus entstehen muss man dann durch entsprechende Anträge sicherstellen. Aber nun zu Ihrer konkreten Frage. Bei zwei Unterhaltspflichten haben Sie (bei Vorliegen der Bescheinigung zur Erhöhung) einen Kontofreibetrag von monatlich (nach aktuellem Stand) 1.703,21 Euro. Wie gesagt, statisch. D.h. die Bank behält alles, was darüber ist ein. Wenn ich die 12 Euro dazurechne käme ich auf einen Einbehaltsbetrag von ca. 69 Euro. Ob die Zusammenrechnung bei Ihnen ordnungsgemäß erfolgte, kann ich so pauschal nicht beantworten, wahrscheinlich aber nicht. Pfändbar sind im Übrigen bei Ihrem Einkommen nur 22,72 Euro. Daran sehen Sie also den Unterschied zwischen dem statischen P-Konto-Schutz und der Pfändungsfreigrenze nach § 850c ZPO. Sie sollten daher einen Antrag beim Finanzamt stellen, damit Ihnen der Differenzbetrag freigestellt wird.
4. 

   Matze

   5. September 2015 at 23:16

   Hallo,
   mein Nettoeinkommen beträgt 1138,50 Euro und ich nicht Unterhaltspflichtig. Ein weiters Einkommen besitze ich nicht.
   Da mir eine Zwangsvollstreckung droht, entnehme ich aus der Tabelle, das mir max. 39,28 Euro gepfändet werden könnten.
   Sehe ich das hier richtig.

   ---

   ANTWORT: 39,28 Euro bei 1.138,50 ohne Unterhaltspflicht; ja, das ist korrekt.
5. 

   Herbert T.

   4. September 2015 at 22:13

   Wie sieht die Berechnung in folgendem Beispiel aus?
   Der Ehemann erhält eine Rente von 1097,53€ Netto
   Die Ehefrau erhält ein Gehalt von 1096,52€ Netto.
   Wie hoch ist der pfändbare Betrag, wenn keine weiteren Personen unterhaltsberechtigt sind?
   Vielen Dank!
   MfG Tödter

   Antwort: 11,28 Euro – das ist der Betrag, der jeweils bei Ihnen und Ihrer Frau zu pfänden ist. Bei Ihnen ist natürlich nur etwas pfändbar, wenn Sie selbst die Schulden haben, also Gläubiger Ihrer Frau können sich die 11,28 auch nur vom Einkommen Ihrer Frau holen (und umgekehrt). Berücksichtigt man die Unterhaltspflicht zwischen Eheleuten, dann wäre gar nichts pfändbar, weder bei dem Ehemann noch bei der Ehefrau. Allerdings kann der Gläubiger bei dem von Ihnen dargestellten Einkommensverhältnissen einen Antrag stellen, dass die Unterhaltspflicht bei der Berechnung des pfändbaren Betrages nicht herangezogen wird (§ 850c Abs. 4 ZPO), so dass dann wieder die o.g. Beträge gelten. Bitte achten Sie darauf: Pfändbar ist immer nur beim Einkommen des Schuldners. Einkommen von Eheleuten werden nicht zusammengerechnet, sondern jede Person hat ihre eigene volle Freibetragsgrenze.
6. 

   Manuela T.

   3. September 2015 at 17:10

   Habe eine lohnpfaendung. Bei mir wohnt noch mein Sohn. Der in der Ausbildung ist
   Wie hoch ist meine freie pfaendungsfrei Grenze

   ---

   ANTWORT: Bei einer Unterhaltspflicht beginnt die Pfändbarkeit bei 1.480,00 Euro (Stand September 2015); wieviel von Ihrem Einkommen genau unpfändbar ist, hängt von der Höhe des Einkommens ab.
7. 

   Kerstin

   30. August 2015 at 14:20

   Guten Tag
   Ich bekomme mein gehalt (930 eu) auf das konto meiner tochter da kein eignes .nun ist es gesperrt und ich kann nichts abholen musd aber miete und rechnungen bezahlen
   Kann ich es trotzdem abholen?

   ---

   ANTWORT: Das ist leider keine Frage, die ich beantworten kann. Denn ich weiß natürlich nicht, warum die Bank das Konto Ihrer Tochter gesperrt hat. Ihre Gläubiger können ein fremdes Konto jedenfalls nicht pfänden.
8. 

   Tobias st.

   26. August 2015 at 06:26

   Ich habe mal eine frage und zwar ist der gez möglich direkt beim jobcenter zu pfänden? Da es sich um ältere Forderungen handelt.Und ich ein p-Konto besitze besteht jetzt bei mir die angst das sie mir das bißchen Geld was ich bekomme, das sie mir das weg nehmen.Da ich gelesen habe das das bgh in einem Urteil schrieb das das alg mit dem Lohn gleich zu setzen wäre.Im voraus schon mal danke

   ---

   ANTWORT: Jeder Gläubiger kann an der Einkommensquelle pfänden. Das kann auch beim Jobcenter sein. Bei ALG-2 ist das natürlich sinnlos. Bei ALG-1 können aber durchaus pfändbare Beträge entstehen. Also wenn es (wie es aussieht) ALG-2 ist, dann würde die Pfändung ins Leere laufen. Ob das als Einkommen eingeordnet wird spielt ja keine Rolle, solange Sie im unpfändbaren Bereich sind, was bei ALG-2 immer der Fall ist.
9. 

   Bruno K.

   24. August 2015 at 16:35

   Ps Schulden (7.600) sind von einem Autokauf von 2002 meiner damaligen Partnerin da hab ich gebürgt jetzt kommt eine
   Firma BIG und will mir Lohnpfänden hab aber bei meiner Bank auch Schulden (30.000) wenn ich Lohnpfändung bekomme kann ich Bankrot anmelden

   MFG K.

   ---

   ANTWORT: Das ist zwar keine Frage zum Pfändungsschutz, aber Schulden in Höhe von 37.000 Euro könnten ein Hinweis darauf sein, dass Sie eine Schuldnerberatung aufsuchen sollten.
10. 

    Bruno K.

    24. August 2015 at 16:28

    Hallo ich habe NEK 1.900 und 1.113 Eur ausgaben da ist mein Tankgeld u.haushaltsgeld noch nicht dabei was ist bei mir Pfändbar

    MFG K.

    ---

    ANTWORT: Was pfändbar ist, richtet sich nach dem Pfändungsnetto. Ob das die von Ihnen angegebenen 1.900 Euro sind, kann ich schon mal ohne Einblick in die Einkommensunterlagen nicht sagen. Wenn es aber so sein sollte, wären 578,28 Euro pfändbar, sofern keine Unterhaltspflichten bestehen. Sollten außergewöhnliche Belastungen/ Ausgaben bestehen (zum Beispiel Benzinverbrauch für erhebliche Fahrtstrecke zur Arbeit usw.) kann man eine Erhöhung des Freibetrages beantragen (§ 850f ZPO); das entscheidet aber das Gericht.
11. 

    Andrea K.

    20. August 2015 at 15:32

    Wie hoch ist ein pfändungsfreibetrag ohne pk konto. Was kann man bei kontopfändung tun wenn man kein pk hat

    ---

    ANTWORT: Erste Frage: 0. Zweite Frage: Nichts. Es gibt hier ggf. Ausnahmen, wenn der P-Konto-Schutz aus bestimmten Gründen gar nicht möglich ist. Aber mir fällt dazu kein passender Fall ein. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass man sein Konto zum P-Konto macht; das wäre ja auch rückwirkend noch möglich.
12. 

    nadine

    18. August 2015 at 19:54

    Hallo,
    Mein Vater hat einen nettolohn von 1800€.
    Wegen unterhaltsvorderungen Wird sein Lohn bis auf 830€ selbstbehalt gepfändet.
    Jedoch ist doch die pfändungsfreigrenze weit höher als 830€.
    Er meinte dass die Dame beim Jugendamt sagte dass es bei kindesunterhalt Keine Pfändungsfreigrenze gibt.
    Kann das sein?

    ---

    ANTWORT: Die Pfändungsfreigrenze nach § 850c ZPO ist dann nicht bindend, wenn es sich um Pfändungen nach § 850d ZPO handelt. Das sind also Pfändungen wegen Unterhaltsschulden. Es lohnt sich in jedem Falle nachzusehen, ob die Voraussetzungen für die Unterhaltspfändung vorliegen, aber wenn ja, ist der Selbstbehalt in der Regel geringer als nach der §-850c-Tabelle. Herangezogen wird hier die Düsseldorfer Tabelle. Ich muss sagen, dass mir der Selbstbehalt in Ihrem Falle sehr niedrig vorkommt. Kurz und gut, es lohnt sicher, das überprüfen zu lassen.
13. 

    ulrich

    16. August 2015 at 14:47

    Guten tag .. wollte mal anfragen wie das ist ,wenn man Erwerbsminderungsrente 100 % und einen 400 Euro Job hat . Wie es dann mit der Pfändungsfreigrenze ist ? Geht das Dann auch nach der Tabelle ?

    ---

    ANTWORT: Im Ergebnis ja, denn Rente ist auch Einkommen in diesem Sinne. Mehrere Einkommen können zusammengerechnet werden. Wenn Sie neben der Rente noch etwas hinzu verdienen, kann es unter Umständen so sein, dass das nur zur Hälfte berücksichtigt wird (wird wie Mehrarbeit/ Überstunden gem. § 850a ZPO behandelt). Die Erwerbslosenrente als solches, falls das Ihre Frage sein sollte, ändert an der Anwendbarkeit der Tabelle jedenfalls nichts.
14. 

    Sandra Sch.

    15. August 2015 at 11:24

    Hallo mal ne frage ich bekomme monatlich festen Lohn von 1250.00euro abheben kann ich bloß 1070.00 Euro imoment habe ich noch auf dem Konto 520.00euro da ich ja immer nur 1070.00euro ab heben kann Wirt der Rest immer auf dem nächsten Monat gut geschrieben jetzt. Meine Frage wie kann ich den an den Rest ran von meinem Arbeitsgeld

    Mfg Sandra Sch.

    ---

    ANTWORT: Sie müssen, um den vollen pfändungsfreien Betrag zu sichern, noch einen Antrag gemäß § 850k Abs. 4 ZPO stellen (beim Vollstreckungsgericht oder der selbstvollstreckenden Körperschaft). Das P-Konto schützt nur statische Beträge, liegt man unter dem Betrag – was häufig ja der Fall ist – dann ist alles in Ordnung. Liegt man aber darüber – so wie Sie – dann muss der nicht geschützte Teil noch extra geschützt werden. Zwar zahlt Ihnen die Bank – was sehr häufig falsch gemacht wird – richtigerweise im nächsten Monat die Überträge aus, behält aber dann wieder im nächsten Monat ein. Ich habe das alles auch schon mal genauer versucht zu erklären, wenn Sie Zeit dafür haben, lesen Sie doch gern auch hier (https://www.schuldnerhilfe-direkt.de/kontopfaendung-lohnpfaendung-doppelpfaendung-grundwissen/).
15. 

    Peter K.

    13. August 2015 at 11:01

    Da habe ich auch gleich noch eine Frage: Wie erlange ich den Motivationsrabatt? Beginnt die 5-jährige Wartezeit mit der Beendigung des Verfahrens. Mein Verfahren wurde im März 2009 eröffnet und ist noch immer nicht beendet. Befinde ich mich jetzt in der Wohlvergaltensphase? Viele Dank für eine Antwort.

    ---

    ANTWORT: Leider, das hat jetzt gar nichts mit § 850c ZPO zu tun. Bitte fragen Sie beim IV nach; da Ihr Verfahren vor dem 01.07.14 eröffnet worden ist, gelten die Regeln diesbzgl. in Ihrem Verfahren noch.
16. 

    Peter K.

    13. August 2015 at 10:43

    Heute erhalte ich Bescheid, dass von meinem Gesamteinkommen i.H.v. 2.250,02€ ein pfändbarer Betrag i.H.v. 812,61 € an meinen Inso-Verwalter ab 01.08.15 abgeführt werden. Diesen Betrag finde ich jedoch nicht in der aktuellen Pfändungstabelle. Liegt hier ein Fehler vor.
    Noch eine Frage Frage, die evtl. nicht hierhin passt: Ich soll ESt. i.H.v. 1.400 € für das Jahr 2014 nachzahlen. Muss mir dieser Betrag nicht vom Inso-Verwalter zur Verfügung gestellt werden. Hätte ich entspr. mehr Steuern in 2014 gezahlt, wäre ja auch weniger in den Inso-Topf geflossen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Peter K.

    ---

    ANTWORT: Zunächst ist es schon richtig, für 2.250,02 Euro ist ein leicht höherer pfändbarer Betrag in der Tabelle vorgesehen. Das kann verschiedene Gründe haben. Der Wahrscheinlichste ist, dass die 2.250 Euro gar nicht Ihr Pfändungsnetto sind, sondern noch einzelne Positionen abgezogen wurden, die nach § 850a ZPO unpfändbar oder teilweise unpfändbar sind (Urlaubsgeld, Mehrarbeit zu 1/2 usw).

    Was die Steuern betrifft: Steuerrückerstattungen werden als Vermögen behandelt, fallen also nicht unter den Schutz des § 850c ZPO. Der IV wird in Fällen, wo Sie eine für diesen besonders nachteilige Steuerklasse wählen, dagegen etwas tun. Aber ansonsten gilt: Ab dem Zeitpunkt der Wohlverhaltensphase fällt dem Schuldner neu erworbenes Vermögen wieder zu (Ausnahmen nur die im Gesetz benannten, also zum Beispiel bei Erbschaftsannahme muss 1/2 des Erhaltenen abgeführt werden). Das bedeutet hier, dass Steuerrückzahlungen, die den Steuerzeitraum nach Schlusstermin betreffen, wieder an den Schuldner ausgezahlt werden.
17. 

    Silvio O.

    11. August 2015 at 17:30

    Ich habe eine Lohnpfändung wegen Unterhaltsrückstand. Mit mein jetzigen Frau ( kein Einkommen bzw.120€ im Monat) habe ich einen 15 Jährigen Sohn. VON MEINEM Nettogehalt wird mir monatlich 1553€ gepfändet so das ich aktuell nur 1042 € im Monat für 3 Personen habe. Da habe ich aber noch keine Miete gezahlt und muss auch noch auf Arbeit.Ich will die Rückstände ja zahlen, doch muss mir auch was zum Leben bleiben.Die Motivation auf Arbeit zu gehen ist verständlicher weise im Moment nicht gross. VIELEN Dank !

    ---

    ANTWORT: Das ist leider keine Frage, die ich hier beantworten kann, denn es geht dabei um eine Pfändung nach § 850d ZPO, weshalb die Freigrenze nach § 850c ZPO nicht einschlägig ist. Sie können immer der Pfändung widersprechen, wenn der Freibetrag für Sie falsch berechnet wurde, insbesondere, wenn Ihre übrigen Unterhaltspflichten dadurch beeinträchtigt sind. Aber das entscheidet dann das Gericht im Einzelfall.
18. 

    J.

    2. August 2015 at 20:31

    Ich müß 560 euro mietete zahlen 60 euro Strom wird das bei der Pändungs-grenze berechnet

    ---

    ANTWORT: Wenn Sie damit fragen, ob Ihr Freibetrag wegen der Höhe der Miete steigt, dann lautet die Antwort: Nein. Die Freigrenze übersteigt das “soziale Minimum” in aller Regel bereits, was man schon daran sieht, dass der ALG-2-Anspruch für eine einzelne Person den Betrag von 1.070 Euro nicht erreicht. Mit dem (wesentlich höheren) Freibetrag nach § 850c ZPO muss man dann aber auch auskommen. Anders ist es nur, wenn man erhebliche Mehrbelastungen nachweisen kann, dann ist ein Antrag nach § 850f ZPO möglich. Aber ich glaube nicht, dass ich mich zu weit aus dem Fenster lege wenn ich prognostiziere, dass kein Gericht in Deutschland 620 Euro Miete + Strom dazu ausreichen lässt. Überhaupt wird die Miethöhe selten als Mehraufwand anerkannt werden. In speziellen Fallgestaltungen vielleicht, aber dann müssten auch andere Träger Zuschüsse zahlen (Jobcenter, Sozial- oder Wohngeldamt) und diese Zuschüsse wären ja wieder unpfändbar. Ist die Miete aber nur sehr teuer, dann mutet man dem Betroffenen selbst zu, Abhilfe zu schaffen.
19. 

    Lothar Sch.

    30. Juli 2015 at 16:18

    Wenn ich fertig bin mit Unterhalt und habe bei der Bank noch 16000 Euro Schulden. Wieviel darf mir gepfändet werden. Oder wieviel muss mir bleiben.

    ---

    ANTWORT: Ich weiß nicht, wie ich diese Frage beantworten soll. Ich kann sie daher nur sehr allgemein beantworten: Es darf so viel gepfändet werden, wie die obige Tabelle für Ihr Nettoeinkommen an pfändbarem Anteil vorsieht, sofern es keine Pfändung nach § 850d ZPO wegen Unterhaltsschulden ist, denn dann gilt die Tabelle nicht.
20. 

    Rainer

    27. Juli 2015 at 12:29

    wieviel beträgt die Pfändung bei 4500,00€ Einkommen
    vg Rainer T.

    ---

    ANTWORT: Sie nehmen Ihre 4.500 Euro und ziehen davon 3.292,09 Euro ab (Warum? Weil bei 3.292,09 Euro die Tabelle endet. Alles darüber ist ohne Einschränkungen pfändbar, d.h., dort endet der “Tabellenschutz”) . Dann schauen Sie in die letzte Zeile der Tabelle und entnehmen den pfändbaren Betrag je nach Unterhaltspflichtzahl aus der entsprechenden Spalte und rechnen das zu dem o.g. Differenzbetrag hinzu. Das sieht also dann so aus: Ohne Unterhaltspflicht bei einem Pfändungsnetto von 4.500: 4.500-3.292,09 = 1.207,91 Euro -> Ohne Unterhaltspflichten pfändbar aus Tabelle aus 3.292,09 = 1.551,28. Pfändbar: 1.207,91 + 1.551,28 = 2.759,19 Euro.
21. 

    Andreas V.

    26. Juli 2015 at 07:38

    Ich habe 4 Kinder in Österreich und ein Kind in Deutschland für die ich alle Unterhalt bezahlen muss….das österreichische Gericht meint nun, das ich bis zu einer Belastungsgrenze von 750 € Unterhalt bezahlen muss. Gilt nun das Haager Kindesunterhaltsübereinkommen, oder greift hier Paragraph 850 c ZPO……was bleibt mir bei einem Netto von 1878€ und einem 13 Monatsgehalt, daß zur Hälfte Urlaubs- und Weihnachtsgeld ist.

    ---

    ANTWORT: Ob das Urteil in Deutschland vollstreckt werden kann, ist eher das geringere Problem. Das ist möglich. § 850c ZPO würde zumindest in einem solchen Falle auch in Deutschland nicht “gelten” bzw. nicht herangezogen werden, sondern § 850d ZPO. Da der Pfändungsschutz in Deutschland eine Funktion hat (nämlich den Mindestunterhalt zu sichern) kann allerdings auch ein ausländisches Gericht hier nicht irgend etwas rechtsverbindlich bestimmen, sonst wäre es ja (theoretisch) möglich, den Selbstbehalt auf Null zu setzen. Aber, um es noch einmal zu sagen, letztlich wird hier als Maßstab § 850d ZPO heranzuziehen sein und nicht § 850c ZPO. Für eine genauere und verbindlichere Antwort bitte ich Sie, einen Fachmann für Unterhaltsrecht aufzusuchen.
22. 

    Andrea

    15. Juli 2015 at 17:29

    Muss ich von dem Geld innerhalb der Pfändungsfreigrenze z.B. 1.079,99 EUR meine Miete etc. bezahlen.

    1.079,99 EUR Pfändungsfreigrenze
    – 500,00 EUR Miete
    ——————————–
    = 579,99 EUR verbleiben für mich?

    ANTWORT: So ist es. Die Freigrenze ist bereits über dem einfachen Sozialhilfesatz, gerade weil hier auch Spielraum sein muss, um die notwendigen Kosten zu tragen. Der Vorteil ist natürlich, dass man nicht in jedem Einzelfall nach ALG-Manier den Freibetrag für den Schuldner nach den tatsächlichen Kosten bestimmen muss. Wie hoch also Ihre Miete ist, ist in diesem Zusammenhang egal. Wenn Sie wenig Miete zahlen, dann steigt der pfändbare Anteil nicht. Zahlen Sie sehr viel Miete, sinkt er allerdings auch nicht.

    Man muss zu Ihrer Beispielrechnung einschränkend natürlich anmerken, dass die Pfändungsfreigrenze nichts darüber aussagt, was pfändbar ist, denn das hängt von der Höhe des Einkommens ab. Wenn Sie zum Beispiel 2.000 Euro netto verdienen und keine Unterhaltspflicht haben, sind 648,28 Euro pfändbar, d.h. der Freibetrag ist ca. 1.350 Euro und eben nicht nur ca. 1.070. Zum anderen kann man, wenn die gesetzlich vorgesehenen Freibeträge nicht ausreichen, einen Antrag auf Erhöhung des Freibetrages stellen (§ 850f ZPO). Allerdings werden Sie das in Ihrem Beispielfall wegen 500 Euro Miete wohl nicht erfolgreich machen können. Das ist eher für besondere Aufwendungen, also außergewöhnliche und gleichsam unvermeidliche Aufwendungen gedacht, wie Fahrten zur Arbeitsstelle (wenn man durch die täglichen Fahrten besonders hohe Kosten hat); im Zusammenhang mit Wohnungsmieten könnte ich mir das vorstellen, wenn zum Beispiel die besondere Höhe der Miete wegen eines gesundheitlichen Problems unvermeidbar ist (besondere Wohnung für Allergiker, Wohnung mit besonderen Zugängen bei Leuten, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind usw.)
23. 

    Detlef K.

    14. Juli 2015 at 13:18

    Wie kann ich meinem Chef plausibel machen das er bei der Pfändung eine Unterhaltspflicht berücksichtigen muss?

    ---

    ANTWORT: Legen Sie ihm einen Nachweis für die Unterhaltspflicht vor und weisen Sie ihm nach, dass entweder das Kind in Ihrem Haushalt lebt oder – falls das nicht der Fall ist – dass Sie Unterhaltsleistungen für das Kind erbringen. Weiter verweisen Sie auf §§ 850 ZPO, insbesondere auf § 850c ZPO.
24. 

    Detlef K.

    14. Juli 2015 at 09:20

    Guten Tag
    ich habe eine lohnpfändung..
    habe auf der Steuerkarte 0,5 stehen . Mein Sohn lebt bei mir.
    Wieviel kann mir gepfändet werden?

    ---

    ANTWORT: Der Eintrag auf der Steuerkarte ist für §§ 850ff. ZPO nicht sonderlich relevant. Wenn Sie aber eine Unterhaltspflicht haben, dann beginnt die Pfändbarkeit erst ab ca. 1.470 Euro. Zu der klassischen Frage (“Wieviel kann mir gepfändet werden?”) – das kann man, wie Sie oben an der Tabelle sehen, nur sagen, wenn man weiß, wie hoch Ihr Pfändungsnetto ist.
25. 

    T. T.

    10. Juli 2015 at 15:07

    Hallo, brauche dringend einen Rat. Mein Mann ist Selbstständig und hat eine Lohnpfändung. Nachdem er nun schon zwei Monate gar kein Geld bekommen hat, war er auf dem Amtsgericht und hat ein pfändungsfreien Betrag eintragen lassen. Der Beschluss war am 1. Juli. Jetzt hat er schon wieder nichts bekommen, weil das Amtsgericht nichts an das Lohnbüro geschickt hat, sondern nur an den Gläubiger und an meinen Mann. Der ganze Lohn ist schon wieder an dem Gläubiger überwiesen worden. Mein Mann hat doch alles richtig gemacht. Wie kommen wir nun an das Geld.

    ---

    ANTWORT: So ganz ohne Nachfrage kann man das hier nicht beantworten, denn auf dem ersten Blick beißt sich natürlich die Selbständigkeit und der Umstand, dass Ihr Mann “Lohn” erhält (also eine Lohnpfändung vorliegt). Ich nehme an, Sie meinen das untechnisch und nicht im Sinne von § 850ff. ZPO. Ich nehme ferner an, dass Sie einen Antrag nach § 850i ZPO gestellt haben. Wenn das an das Lohnbüro des Drittschuldners gesandt wurde, ist es eigentlich kein Problem, allerdings kann ich das ohne genauere Kenntnis der Umstände nicht beurteilen. Sollte es jedenfalls so sein, genügt dies völlig aus. Natürlich übersendet das Gericht das an den ihm bekannten Drittschuldner, das müssten Sie ja auch im Antrag so angegeben haben. Falls Sie nicht mit beantragt haben sollten, dass die Pfändung bis zur Entscheidung des Gerichts einzustellen ist, könnte es sein, dass der Drittschuldner pflichtgemäß gehandelt hat, denn der kann den Beschluss ja erst dann beachten, wenn er zugegangen ist.